Wie geht es mir in der Elternzeit?

Zu Beginn des Jahres habe ich meine restlichen Monate der Elternzeit in Anspruch genommen. Eine Entscheidung, die ich nicht leicht aber schnell getroffen hatte. In meinem Video hatte ich darüber berichtet. Wie geht es mir nun, vier Monate später? Vermisse ich meinen Job? Bereue ich es, in Elternzeit gegangen zu sein? Ich berichte Euch heute darüber.

Aus meiner kleinen Blase heraus gesprochen geht es uns fabelhaft. Wir haben genug, wir haben Raum und ich habe Zeit. Besorgt schiebe ich die Gedanken zur Seite über Familien, die ein ganz anderes Leben mit anderen Umständen führen. Darüber, wie es den Kindern aller Altersklassen geht und was sie aus dieser Zeit prägend mit in ihr Leben tragen. Ich schiebe diese Gedanken zur Seite, denn ich muss für unsere Kleinen da sein.

Ich verwende all meine Kraft darauf, halbwegs ausgeglichen mit den Kindern umzugehen. Ihre Trotz- und Wutanfälle aufzufangen, ihre Streitigkeiten zu schlichten, ihre Sorgen zu mindern und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Ich suche sinnvolle Beschäftigungen, um aufzufangen was derzeit ausfällt. Sporteln, musizieren, forschen und entdecken. Nebenbei bin ich Köchin, Hauswirtschafterin, Pflegekraft und Lehrerin. Letztere ohne besondere Befähigung. Mir fehlt Geduld und mir fehlen die Nerven für weitere kreative Unterrichtsmethoden, die meinem Kind Motivation geben könnten. Sie durchschaut meine Ansätze und weiß, dass sie im Grunde doch nur das xte Arbeitsblatt ausfüllen soll. Wie ein Sachbearbeiter kurz vor der Rente ackern wir uns gemeinsam durch.

Wie geht es mir also in der Elternzeit? Gut. Ich könnte mir nicht vorstellen neben den oben genannten Aufgaben auch noch den Herausforderungen, Anforderungen und Auseinandersetzungen entgegen zu stehen, die eine Berufstätigkeit mit sich bringt. Meine mentale Gesundheit und damit auch die meiner Familienmitglieder würde darunter leiden. Mein größter Respekt geht also an all die Eltern da draußen, die keine Wahl haben und ihre Kinder mit Liebe und Verstand durch diese Zeit begleiten.

Will ich wieder arbeiten? Ja! Ich habe das Ziel wieder berufstätig zu sein klar visualisiert. Das bringt mir einen Ausblick und eine Orientierung, wo ich hin möchte und wie das aussehen soll. Vielleicht steigert es auch meine Resilienz in der heutigen Zeit. Die Gewissheit, dass meine Elternzeit ein Ende hat. Der Kontakt mit Kollegen, „erwachsene Aufgaben“ für den Kopf und natürlich eine Steigerung in der Familienkasse. Doch bis dahin nutze ich sie voll aus, die Elternzeit.

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Kathrin
Kathrin

Ich bin 1981 in Köln geboren, Mutter, Ehefrau und berufstätig. Diesen Blog habe ich gegründet, um meine Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue mich über den Austausch hier, auf Instagram oder meinem YouTube Kanal.

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2 Kommentare

  1. Danke für das Update! Möchtest du weiterhin neue Aufgaben im Job oder eine Neuumorientierung, die mehr deinen Leidenschaften entspricht, wie du es im Video erklärst? Oder erstmal nur die Abwechslung wieder berufstätig zu sein, was ich voll verstehe? Ich bin gespannt auf alle deine beruflichen Entwicklungen in der Zukunft, in welcher Form auch immer. Liebe Grüße

  2. Deine Entscheidung war sicherlich nicht einfach zu treffen, ist aber sehr gut zu verstehen. Ich wüsste nicht, ob ich den momentanen Aufgaben gerecht werden würde, müsste ich jeden Tag arbeiten. Ich genieße den Luxus einer Schwiegermutter die sich toll um die Kinder kümmert. An 2-3 Vormittagen in der Woche gehe ich arbeiten und in der Zeit passt die Oma auf. Macht mit der großen die Aufgaben für die Schule und beschäftigt den jungen Mann, der zur Zeit auch keinen Kindergarten hat.
    Klappt nicht immer und ich sitze oft nach der Arbeit dann nochmals mit der Tochter an den Aufgaben. Aber ich bin sehr dankbar, wenigstens zwei mal die Woche raus zu kommen und etwas anderes zu sein als Lehrerin, Köchen, Erzieherin oder Putzfrau.
    Ich bin tatsächlich ausgeglichener! Im ersten lockdown war ich 24/7 mit den Kids zuhause und habe alleine betreut, mein Mann war arbeiten. Im Nachhinein muss ich sagen, es war eine riesige Belastung.
    Ich drücke dir und uns allen die Daumen, dass bald wieder regulär Unterricht und Kindergarten statt findet.

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