Dieser Blogpost ist in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr entstanden. Bahn fahren mochte ich eigentlich immer gern. Darum freute ich mich sehr, als die Einladung kam, mit dem Entertainment-Express durch das VRR-Gebiet zu fahren. Ein Abend für mich, zum Bloggen und Musik hören. Eine optimale Kombination! Klar, einige von Euch denken vermutlich, es gibt besseres als Bahn fahren. Ich nehme Euch heute trotzdem gerne mit und beschreibe Euch, warum der Abend für mich als besondere Erfahrung in Erinnerung bleiben wird. Also einsteigen und weiterlesen.
Einsteigen, Bahn fahren, Leute beobachten. Ich mochte das schon zu Pendlerzeiten. Als ich jeden Tag zu meiner Ausbildungsstätte nach Düsseldorf gefahren bin. Später haben mich die Bahnen oft nach Partys oder Feiern mit Freunden sicher nach Hause gebracht. Mittlerweile bin ich seltener auf den Schienen. Mit den Kindern hat es sich bisher noch nicht so angeboten. Ja, die Kinder habe ich natürlich auch an einem freien Abend immer im Hinterkopf.
Aber nun geht es erst einmal los. Wir starten in Essen. Ich lerne alle rund um das Team kennen, inklusive dem Sänger und seinem Gitarristen. Max Mutzke. Klar, habe ich schon einiges über ihn gehört und gesehen. Seine Musik gefällt mir. Ihm dann persönlich gegenüber zu stehen, auf dem kalten Bahnsteig am Hauptbahnhof ist natürlich etwas Anderes. Er ist offen, beschwingt, interessiert. Der kalte Wind knistert an diesem Abend im Gesicht. Wir sind alle gespannt und froh, endlich in den ersten Zug einzusteigen. Wohlige Wärme und gemütliche Freitagabend Stimmung herrscht hier. Einige Fahrgäste sind vertieft, verträumt oder in Gesprächen. Sie bemerken kaum, dass sich der Gitarrenkoffer öffnet. Ein kleiner Verstärker in Betrieb gesetzt wird.
Die Musik setzt ein und trägt uns fort. Die markante Stimme und der Schwung der Gitarre ziehen die Blicke der Fahrgäste auf sich. Die Welt hinter Glas. Das passt. Im Zug rauschen die Lichter und Landschaften an uns vorbei. Es ist toll zu beobachten, wie die Leidenschaft der beiden Musiker so viele Menschen direkt anspricht. Schon ist es Zeit, den Zug zu wechseln. An diesem Abend spielt Max und sein Gitarrist Justin in insgesamt vier Linien des VRR. Zwischendurch habe ich die Gelegenheit meine Gedanken zu sortieren und Gespräche zu führen.
Ein Abend für mich, ist selten. Ein Abend mit fremden, inspirierenden Menschen noch seltener. Irgendwo zwischen Wanne-Eickel und Bochum unterhalte ich mich über Medienrecht, über Fernfahrer und über Kinder. Wie sollte es anders sein. Aber wenn gestandene Musikerpersönlichkeiten aus ihrem Familienalltag berichten ist das für mich absolut motivierend und unterhaltsam. Mal eine andere Perspektive auf das Leben mit Kindern zu hören tut gut.
Die nächsten Auftritte der beiden im Nachtverkehr genieße ich umso mehr. Ich sauge sie quasi ein als Kraftgeber für die kommenden Wochen. Mir wird bewusst, wie lange ich keine Livemusik mehr genossen habe. Viel zu schnell ist der Abend vorüber. Am Essener Hauptbahnhof geben die beiden noch ein letztes Konzert. Menschen versammeln sich. Halten einen kurzen begeisterten Moment an. Klatschen und feiern die Musik, bevor sie dann weiter rauschen in ihren Freitagabend. Auch ich verabschiede mich vom Team und den Musikern. Im Gepäck einige Fotos, die Musik im Herzen und die Gespräche im Kopf. Das war wirklich ein toller freier Abend für mich. Und wer weiß, vielleicht kann ich schon bald wieder mit den Bahnen im VRR-Gebiet nachts etwas erleben, wovon ich morgens meinen Kindern berichten kann.