Zahn um Zahn – Eltern sein in der Winterzeit

Winterzeit ist Schnupfenzeit. Wenn es allein der Schnupfen wäre. Du brauchst nur mal die Aushänge der Kindergärten zu betrachten und weißt Bescheid. Magen-Darm, Bindehautentzündung, Hand Mund Fuß. Viele furchtbare Schicksale, leidende kleine Mäuse und Eltern am Rande ihrer Kräfte. Ich finde das nicht mal übertrieben. Meine Hoffnung, nach Weihnachten ginge es bergauf, hat sich zerschlagen. Mein Kleiner hat sich Krankheiten zugezogen, die ich bei seiner Schwester nie behandeln musste. Klar, jedes Kind ist anders. Jede Mutter wird automatisch eine wandelnde Apotheker-Schwester-Notärztin. Mir fällt es manchmal schwer, durchzuhalten und nach vorne zu blicken. Mir hilft es am stärksten, den Zuspruch aus der Mütter Community zu lesen.

Ich oute mich hier: ich bin der absolute Magen-Darm Paniker. Ich habe quasi eine Phobie. Wenn ich das böse „MD“ Wort oder gar diverse Virusbezeichnungen lese, bekomme ich augenblicklich selbst Krämpfe. Ganz real. Ohne Witz. Iberogast ist da häufig meine Stütze. Vermutlich mehr für den Kopf, als für den Bauch. Dennoch hat es auch meine Tochter vor Weihnachten erwischt. Zum Glück in recht milder Variante. Ich muss lernen, besser damit umzugehen. Wie war das? Den Ängsten stellen und sie überwinden? Aber Kinderkrankheiten sind leider so tückisch. Die Kinder sind plötzlich geschwächt, du kennst sie kaum wieder. Der Familienalltag mit all seinen Abläufen ist vollkommen aus den Fugen. Arbeitgeber müssen informiert werden.

Marie hatte bislang wenige Krankheiten. Nie wirklich Fieber. Ich besaß bis vor kurzem nicht mal Fiebersaft. Ihr kleiner Bruder hingegen hatte schon zwei mal Fieber. Der Körper des kleinen Jungen kämpft einfach anders. Er stellt sich auch den wachsenden Zähnen anders entgegen. Mit ungewohnten Begleiterscheinungen. Tatsächlich lässt er sich beim schlimmsten Schmerz, nur von seinem Vater tragen. Da war ich kurz baff. Aber für uns als Eltern auch eine seltsam schöne Erfahrung.

IMG 20171215 101707 282Wann gebt ihr Medikamente? Welche Hausmittel habt ihr? Wie ist eure Einstellung zu Schmerzmitteln? Vieles kann ich an euren Instagram Kommentaren ablesen. Aber ist es nicht so, dass jede Mutter viele Entscheidungen für sich treffen muss?! „Ok, ich gebe jetzt diesen Fiebersaft. Wie geht das?!“, dachte ich, als mein kleiner Sohn seit längerer Zeit glühend wimmernd auf mir lag. Es stellte sich als richtigen Schritt heraus. Er hatte eine beginnende Bronchitis. Das hat mir die Ärztin am nächsten Tag bestätigt. Als Mutter ist man da doch erleichtert. Bei jeder Gabe von irgendwelchen Mitteln schwingt doch eine gewisse Unsicherheit mit.

Ich wünsche uns allen Kraft! Ich wünsche uns Vertrauen in das eigene Bauchgefühl. Ich wünsche uns Zuversicht, dass bald die dunkle Jahreszeit vorüber ist. Soll sie doch alle Viren mitnehmen und einpacken bis zum nächsten mal. „Von O bis O“ hat mir jemand von Euch geschrieben. Da musste ich schmunzeln und hoffte gleichzeitig, dass die Krankheitswelle doch bitte deutlich vor Ostern abebbt. An alle, die das hier lesen und ein krankes Kind pflegen: Haltet durch, ihr schafft das!

Kathrin
Kathrin

Ich bin 1981 in Köln geboren, Mutter, Ehefrau und berufstätig. Diesen Blog habe ich gegründet, um meine Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue mich über den Austausch hier, auf Instagram oder meinem YouTube Kanal.

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16 Kommentare

  1. Liebe Kathrin, weißt du was das Schönste ist… wenn du dein Kind eine Woche zu Hause lässt und es sich vollständig auskuriert hat und man bringt es wieder und am zweiten Tag geht das Drama von vorne los weil irgendwelche verrotzen Kinder nach wie vor oder besser – immer noch- in der Kita rum laufen obwohl sie eigentlich auch ins Bett/Couch mit ner Flasche Tee gehören!

  2. Liebe Kathrin,

    Vielen Dank, dass Du – wie immer – so offen auch über dieses Thema schreibst. Bei uns ist hier seit September auch fast durchgehend der Ausnahmezustand gewesen. Neben der körperlichen Anstrengung – auch für die Eltern natürlich – kam noch hinzu, dass bei meiner zweijährigen Tochter Infektasthma diagnostiziert wurde, das heißt jeder Schnupfen kann hier binnen kürzester Zeit zur Atemnot führen. Sie muss jetzt den Winter über täglich Medikamente einnehmen. Zum Glück scheint sich die Lage dadurch aber inzwischen tatsächlich zu bessern. Aber meine Nerven lagen bis vor kurzem blank. In der Tat ist das einzige, was dann hilft, zu hören, dass es anderen genauso geht. Also danke dafür und halte durch, irgendwann ist auch diese Phase vorbei. Du bist eine starke Person und wirst für Carl und Marie sicher die richtigen Entscheidungen treffen. Herzlichen Dank auch für deinen tollen Input über Youtube und den Blog, du sticht mit deiner Persönlichkeit aus der Masse heraus. Bleib wie du bist, ich schätze dich sehr. Alles Liebe, Sandra

  3. Liebe Kathrin,

    Ein erfrischend ehrlicher Beitrag, in dieser doch oft verklärten Insta/Bloggerwelt. Ja auch ich, habe bei jeden Husten meines 2, 5 jährigen Sohnes Angst, dass der nächste Infekt ansteht und wir alle erneut krank werden. Tatsächlich habe ich die verbleibenden Wintertage schon gezählt. In meinem Büro, hängt ein Countdown am PC. Die MagenDarmphobie,habe ich auch seit unserem Kitastart im September hatten wir diese schon 3 Mal zuletzt über Weihnachten. Da wird man sprichwörtlich zum Hygienefanatiker. Auch weil Eltern ihre Kinder,leider weiterhin noch nicht auskuriert in die Kita bringen. Schlussendlich der Druck jobbedingt, wenn man zum 3 Mal ein Meeting verschieben bzw eine Geschäftsreise nicht antreten kann. Dies führt (bei mir) zu einem ständigen Druck. Da leider auch kein Backup durch Grosseltern Entfernungsbedingt vorhanden ist.

    Danke für deinen/euren tollen Blog er hebt sich positiv ab!
    P.S. Tulpen stehen seit gestern auf dem Wohnzimmertisch als Vorbote für den Frühling

    LG Sophie

    • Der Jobeinstieg steht bei mir ja für die nächste Wintersaison an. Ich kann absolut nachvollziehen, dass dann ein anderer Druck herrscht. ..und an Tulpen habe ich tatsächlich auch schon gedacht 🙂

  4. Wir mussten im Dezember zwei Nächte zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, weil mein Sohn ein paar Stufen die Treppe herunter gefallen war. Das allein hätte mir (schwanger) schon gereicht. Kaum waren wir entlassen, mussten wir auch schon wieder zurück und eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben. Diagnose: Noro-Virus. Das war echt hart.

    Ansonsten gebe ich meinem Sohn schon mal recht schnell Dentidox, Sab und Kümmel Zäpfchen. Diese Sachen erscheinen mir recht mild und häufig hilft es auch schon. Gegen Fieber gebe ich erst etwas, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Sohn wirklich leidet. Auch ein Griff zum kühlenden Vanilleeis etc. finde ich beim Zahnen nicht verwerflich, mir ist alles lieb, wenn es den kleinen Mäusen nur hilft.

    Ich hoffe einfach auf baldigen Frühling! Ein paar warme Sonnenstrahlen können wahre Wunder bewirken!

  5. Wie haben im Moment leider auch wieder eine Schnupfen-Husten und Fieber Phase. Morgen sehen wir dann zur Sicherheit doch zum KA, verschleppen mag ich da nix. Bei mit stand der Jobeinstieg auch zur kalten Jahreszeit an, und leidergottes hat es nicht geklappt, nach 5 Monaten habe ich die Arbeit dann im Frühjahr aufgegeben, es ging nicht anders und es wurde dann schon so stressig dass auch ich sehr oft krank wurde, hätte nie gedacht dass es so laufen könnte aber das Leben hat nun mal Überraschungen für uns parat. Ich wünsche Dir dass es bei dir definitiv besser klappt und der Alltag zu managen ist. Alles Liebe!

    • Ach Mensch, das tut mir leid. Aber jede Mutter muss ihre Prioritäten so setzen, wie es sich für sie richtig anfühlt. Ich bin sicher, Dein(e) Kind(er) werden sich gut mit Deiner Entscheidung fühlen!

  6. An die Magen-Darm-Phobie schließe ich mich sofort an. Es ist meines Erachtens auch die einzige Krankheit (bezogen auf Kinderkrankheiten), die uns als Eltern ausknocken kann. Bei Erkältung und Fieber kann man sich ja noch irgendwie schleppen, aber wenn der Virus raus will, will er raus.

    Ich bin eigentlich ein Winterfan, aber mit Baby und Kleinkind würde ich ihn dieses Jahr gern überspringen…

  7. Das hast du sehr schön geschrieben. Danke. Ich durfte gestern meinen Arbeitsplatz früher verlassen um meinen Sohn aus der Kita zu holen. Heute baue ich Überstunden ab, morgen mein Mann. Mal sehen wie es dann aussieht. Jede Woche, jeden Tag, jede Minute neue unerwartete Ereignisse stellen uns vor immer neue Herausforderungen.
    Wünsche auch dir weiterhin viel kraft und Zuversicht, das es bald hinter uns liegt und wir uns wieder mit den schönen Seiten beschäftigen dürfen.
    Danke

  8. Du sprichst mir aus der Seele! Momentan liegen wir auch mit Magen-Darm-Grippe. Die Kinder haben sich recht schnell erholt. Nun liege ich selber flach mit zwei quietschfidelen Kindern an meiner Seite. Ich habe auch zwischen beiden Kindern 5 Monate gearbeitet und es war nicht einfach. Meine Tochter war alle zwei Wochen krank. Ohne zusätzlicher Fremdbetreuung zur Kita hätte ich es nicht geschafft. Es ist schön zu lesen, dass man nicht alleine ist – Toller Blogpost!

  9. Hallo Kathrin,
    Danke für deine ehrlichen Worte.
    Das Phänomen mit der MD-phobie kenn ich nur zu gut.
    Bei meiner Tochter war das erste Mal richtig krank sein eine schlimme Magen-darm Grippe – endete nach furchtbarer kinderärztlicher Versorgung sogar für 2 Nächte im Krankenhaus am Tropf. (Für ein 19 Monate altes Kind ist das wirklich alles andere als erträglich. ) Seitdem plagt mich bei jedem noch so kleinsten wehwechen das auf eine md-grippe hinweisen könnte zusätzlich noch die Angst das uns die Situation wieder total überrollt. Aber wie du sagst-man muss sich seinen Ängsten stellen.
    Liebe Grüße

  10. Liebe Kathrin, ein toller Beitrag. Ich habe diesen Dezember wieder angefangen zu arbeiten und es ist krankheitsbedingt eine Katastrophe. Gerade geht es ein bisschen bergauf aber noch letzte Woche dachte ich, der Burn-out steht nur 6 Wochen nach Arbeitsbeginn vor der Tür. Naja, mal sehen, was morgen kommt. Ab Februar geht er in die Kita. Mir graut es schon. Ich wünsche uns allen viel Kraft!

  11. Ein wirklich toller Beitrag, danke für Deine wie immer ehrlichen Worte. Uns geht es seit dem
    Kita-Start meiner Großen (gerade 2) im September auch so, wobei ich froh sein darf, dass der Kleine (6 Monate) das bislang recht gut weggesteckt hat ✊✊✊ Aktuell ist es der Krupp-Husten und ich schlafe nachts fast nicht aus Sorge vor einem Krupp-Anfall. Aber irgendwann muss dem langen Regen ja mal der Sonnenschein folgen Ich ziehe den Hut vor den arbeitenden Mamas. Der Start steht mir erst nächsten Winter bevor.
    Mach weiter so Kathrin, ich finde Dich und Deinen Blog etc. einfach klasse!

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