Morgenroutine mit zwei Kindern

Der Kern unserer Morgenroutine ist eigentlich meine erste Tasse Kaffee. Die Frage ist nicht, „wie bekomme ich zwei Kinder rechtzeitig fertig gemacht?“, sondern vielmehr „Schaffe ich es noch eine Tasse Kaffee zu trinken, bevor wir das Haus verlassen?“. Naja, Spaß beiseite. Anfangs hatte ich Respekt vor dem Gedanken, beide Kinder morgens gleichzeitig fertig zu machen. Wir waren es drei Jahre gewohnt, in Ruhe zu frühstücken und vielleicht noch vor 12 Uhr mal das Haus zu verlassen. Jetzt geht die Große in den Kindergarten. Da macht es schon Sinn, sie pünktlich zum Morgenkreis dort abzuliefern. Die Tasse Kaffee steht symbolisch für einen entspannten oder weniger entspannten Ablauf unserer morgendlichen Routine.

Der Tag beginnt gegen 6 Uhr. Spätestens. Wenn ich Glück habe, teile ich mir um diese Uhrzeit das Badezimmer mit meinem Mann. Wenn es anders läuft, sind ein bis zwei Kinder spielend mit im Raum. Grundsätzlich verfolge ich das Prinzip, dass ich immer eine Sache fertig mache. Sprich, zu Beginn mache ich mich selbst Tageslicht tauglich. Wenn ich hergerichtet bin, mache ich den kleinsten fertig. Klar, er könnte auch im Schlafanzug mit zum Kindergarten. Für den späteren Ablauf des Tages, finde ich es jedoch praktischer, wenn er angezogen ist.

Dann folgt das Frühstück. Je nach Stimmung gibt es an dieser Stelle die ersten Auseinandersetzungen. Entweder der Kleine möchte nicht frühstücken, weil er sich lieber seinem Biorhythmus widmen möchte. Oder die Große kann sich nicht zwischen den Müslisorten entscheiden. Sie möchte lieber über die Notwendigkeit eines Frühstücks diskutieren. Ich kenne da nur einen Weg: ohne ein gemütliches Frühstück geht keiner aus dem Haus. Gut, mein Mann entzieht sich meiner Regelung, aber das bekommen die Kinder nicht so mit.

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Habe ich Glück, gönne ich mir jetzt eine Tasse Kaffee. In dieser Zeit dürfen die Kinder das Wohnzimmer verwüsten. Ich richte die Brotdose meiner Tochter her. Je nach Laune mit kleinen Snacks in der Yumbox* oder schlichtere Varianten mit Butterbrot, Käse & Co.. Im Kindergarten wird täglich Obst und Rohkost angeboten, so dass ich mir die Schnibbelei am Morgen sparen kann. Perfekt ist jetzt noch, wenn ich die Spülmaschine beladen und die Nachtflaschen des Kleinsten waschen kann. Meist bleibt dieser Schritt aber für den Vormittag auf der Strecke.

Es folgen Motivationsparolen zum Zähneputzen und Anziehen. Unruhig werde ich erst, wenn wir uns der 8 Uhr Grenze nähern. Für mein Nervenkostüm ist dann entscheidend, ob ich bereits einen Kaffee hatte oder nicht. Im Grunde bin ich nur meiner eigenen Uhr gegenüber verantwortlich. Unser Kindergarten hat quasi Gleitzeit und arbeiten im Büro muss ich dieses Jahr noch nicht. Warum also Stress machen? Weil ich meine Zeit gerne effizient nutze. Ich versuche trotzdem, meine Große möglichst nicht zu hetzen. Zum einen soll sie nicht das Gefühl haben, ich will sie loswerden. Zum anderen ist sie weniger kooperativ, wenn sie bedrängt wird.

Im letzten Akt unserer Morgenroutine mit den beiden Kindern gilt es frische Windeln anzulegen. Haare wollen frisiert werden. Lippenpflege nicht vergessen. Im Sommer natürlich Sonnencreme auftragen. Anziehen, Kindergarten Rucksack füllen und ab zum Auto. Es ist meist irgendwas zwischen 8 und 8:15 Uhr, wenn ich mein Auto starte.

Welche Tricks und Kniffe habt ihr für eure morgendliche Routine mit den Kindern?

 

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Kathrin
Kathrin

Ich bin 1981 in Köln geboren, Mutter, Ehefrau und berufstätig. Diesen Blog habe ich gegründet, um meine Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue mich über den Austausch hier, auf Instagram oder meinem YouTube Kanal.

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24 Kommentare

  1. Du hast Glück. Unser Kindergarten schließt um 8.45 Uhr. Wer dann nicht drin ist, hat Pech gehabt. Was soll ich sagen, wir sind oft die letzten. Das liegt daran, dass ich als erstes ein verschlafenes Schulkind dazu gebracht haben muss, pünktlich um 7.45 Uhr in der Schule zu sein. Dann hetze ich nach Hause (wo mein Mann sich noch fertig macht) und kümmere mich ums Kindergartenkind das dann oft noch schläft oder mich empfängt, dass es keine Lust hat in den Kiga zu gehen und erstmal alles blockiert. Wenn dann um 9 Uhr alle weg sind, gönne ich mir erstmal meinen Kaffee und frage mich wie es wird wenn ich in drei Monaten um 8 Uhr in meiner eigenen Arbeit am Schreibtisch sitzen muss. Das wird spannend …

    • Hallo Ulli, ohja, das klingt nach einer neuen Herausforderung! Das wird schon irgendwie klappen. Bei uns kann man auch nach dem Morgenkreis bringen. Nur darf man den eben nicht stören und muss dann warten, damit das Kind nicht einfach so reinplatzt. Ich drück euch die Daumen, dass du in 3 Monaten einen Plan gefunden hast 🙂

  2. Lesen statt Videoschauen ist auch ganz nett
    Wir haben auch eine feste Morgenroutine obwohl meine Tocher erst nächstes Jahr zur Tagesmutter muss. Finde es sehr gut wenn man auch ein bisschen vom Vormittag hat und diesen nicht nur so vertrödelt

  3. Hallo Kathrin,
    schön von euch zu lesen! Ich gehe jetzt seit 1 1/2 Jahren wieder arbeiten und kann deine Entscheidung das nächste Jahr anderen Dingen als YouTube zu widmen sehr gut verstehen. Obwohl ich mich immer sehr über jedes deiner Videos gefreut habe.

    Ich teile mir die Morgenroutine mit meinem Mann und wenn sich mal nicht alles ausgeht weil unsere gerne beim Frühstücken trödelt dann darf noch im Kinderwagen/Auto auf dem Weg in die Krippe fertig gegessen werden. Ich finde das zwar nicht so toll aber manchmal geht es eben nicht anders.
    LG Beate

    • Hallo Bea, der Zweck heiligt die Mittel 😉 Ich denke, die Kinder stört es weniger, dass sie unterwegs noch essen. Putzen sie sich dann im Kindergarten nochmal die Zähne? Bei uns stehen zwar Zahnbürsten für jedes Kind bereit. Aber ob und wann sie die mal nutzen, ist mir noch ein Rätsel 😀

      • Nein Zähne werden dann im Kindergarten keine mehr geputzt. Da das aber nicht täglich vorkommt sehe ich das nicht so streng.

        Zahnbürsten habe ich in einem anderen Kindergarten auch schon gesehen (ohne Beschriftung oder ähnlichem) und habe mich dort gefragt ob die Kinder dann irgendwie wissen welche Ihnen gehört oder ob dann einfach mit irgendeiner geputzt wird? Da wäre mir nicht putzen dann fast lieber 😉

  4. Da unsere Große aber ein Langschläfer und Morgenmuffel ist, geht es hier oft nicht so ganz entspannt zu. Zwar hat unsere Kita zwar auch “Gleitzeit”, aber wenn ich dem Rhythmus der Großen nachgeben wollte, wäre sie erst zum Mittag da Unser Tipp für einen entspannteren Start ist es, das Zeug schon am Vorabend rauszulegen. Das erspart unnötige Diskussionen vor dem Kleiderschrank. Bei uns wird außerdem der Wegfall des Frühstücks angekündigt, falls die Große lieber spielt statt sich anzuziehen. Das funktioniert aber nur deshalb so gut, weil sie sehr gerne isst ☺️ Mir graut es trotzdem auch davor, irgendwann wieder pünktlich im Büro sein zu müssen, denn derzeit braucht allein die Große morgens gerne zwei bis drei Stunden vom Aufstehen bis zum Losgehen

    • Hallo Nina, zum Glück diskutiert Marie noch nicht wirklich über ihr Outfit. Das kann ich morgens einfach schnell aus dem Schrank ziehen und fertig. Aber wer weiß, ob sich das nicht bald ändert. Dann werde ich das sicher auch lieber am Vorabend rauslegen 😉

  5. Meine Maus (2,5)steht morgens auf, dann bekommt sie ihre Milch. In der Zeit gehe ich Duschen. Wenn sie fertig ist, kommt sie zu mir oder spielt.
    Anschließend ziehe ich mich an. Dann suchen wir Sachsen raus und sie fängt an sich allein in ihrem Zimmer anzuziehen. Ich schminke mich und föhne die Haare. Zwischendurch schaue ich bei ihr vorbei und helfen ihr ggf.
    Wenn ich fertig bin, ist sie fast auch soweit. Ein Kleidungsstück fehlt meistens. Das ziehe ich ihr an. Dann sage ich ihr, dass sie schon mal Schuhe und Jacke anziehen soll. In der Zeit packe ich ihre Brotdose (die ich am Vorabend gemacht habe) ein und suche noch Zeugs zusammen. Anschließend helfe ich ihr beim Anziehen. Irgendwas fehlt immer, wie Mütze oder Jacke zu machen. Dann verlassen wir das Haus und es geht in die Kita und zur Arbeit. Wenn sie zur Kita kommt, kann sie sofort Frühstücken. Das sparen wir uns Daheim. Mein 1. Kaffee bekomme ich auf Arbeit.

    • Hallo Claudia, ja, das Frühstück könnte sie theoretisch auch im Kindergarten essen. Zum Glück habe ich es noch nicht ganz so eilig. Vielleicht ändert sich das bei mir noch, wenn ich wieder arbeite. Schöne Grüße, Kathrin

    • Hallo Claudia.
      Interessanter Ablauf am Morgen. Meine Kinder ziehen sich immer im Bad an…Vielleicht sollte ich es auch in ihrem eigenen Zimmer machen lassen, weil wenn ich auch im Bad bin geht nichts voran und ich muss bei allem helfen (Meine Kinder sind 5 und 3 )
      Du schriebst, dass du die Brotzeit für den Kiga am Abend schon herrichtest, was gibst du so mit? Das würde mir in der Früh wirklich auch viel Zeit sparen.
      Liebe Grüße, Theresia

      • Hall Thesi,

        Es gibt geschmiertes Brot mit Würstchen, Babybell oder Oliven etc. Obst und Gemüse gebe ich nicht mit, da sie das in der Kita bekommt.

        Ja unsere Methode klappt mal schlechter und besser.
        Aber egal wie weit mein Kind kommt mit dem Anziehen, in der Zeit konnte ich was anderes machen und es fördert die Selbstständigkeit. In der Kita müssen sie das auch möglichst allein machen.

        Gruß Claudia

  6. Liebe Kathrin,
    seit drei Wochen gehe ich auch wieder arbeiten und muss allerspätestens beim Klingeln auf der Matte stehen- ich bin Lehrerin.
    Es läuft mit der Morgenroutine ganz gut. Die absolute Rettung für meine Routine: genüüügend Pufferzeit einbauen, dann stresst ein umgeworfenes Milchglas, Honig auf der Hose oder verlaufene Wimperntusche auch nicht- und wenn es absolut genial läuft, gibt’s sogar noch ne zweite Tasse Kaffee 🙂
    LG und weiterhin gutes morgendliches Gelingen
    Julia

      • Die Frage kam mir weil du oben beschreibst, das der letzte Schritt ist,beiden Kindern eine neue Windel zu machen. Mein Großer ist 2,5 und die Kinder in seiner Gruppe sind tagsüber alle Windel frei.

  7. Hallo Kathrin, ich finde es immer spannend zu lesen wie andere Familien ihre Routinen gestalten. Da wir seit 11 Wochen nicht nur eine Tochter (fast 4 Jahre), sondern nun auch einen Sohn haben, versuche ich zur Zeit eine neue Routine rein zu bekommen. Leider ist die große ein Morgenmuffel und es gibt oft Diskussionen über ihre Kleidung das bringt leider schon viel Stress in den Morgen. Ich hoffe, dass wir uns alle bald besser eingespielt haben und die morgendliche Stillzeit des Kleinen nicht mehr mit der “Badezimmerzeit” der Großen kollidiert. Das passt nämlich so gar nicht zueinander und lief auch schon anders. Aber wie das oft so ist, wenn man denkt, jetzt hat man es raus und das Baby einen Rhythmus, dann ist alles wieder anders LG aus Berlin, Melanie

  8. Mama startet gegen 6.30 Uhr in den Tag. Unter die Dusche, anziehen, föhnen und zack…. Das ist der Moment in dem meist sich die Badezimmertür öffnet und mein 2,5 jähriger Sohn mich mit den Worten “Mama ich bin schon ausgeschlafen” begrüßt. Sollte er nach meiner Badroutine noch nicht wach sein wecke ich ihn. Dann versuche ich ihn als erstes anzuziehen und zu waschen. Meist möchte er aber lieber erst noch spielen. Nach dem Anziehen geht’s zum Frühstückstisch und hier gibt es meist etwas Milch oder Wasser und eine Scheibe Brot/Knäckebrot. Wäre nicht unbedingt nötig da es im Kindergarten um 9 Uhr Frühstück gibt aber hier geht keiner aus dem Haus ohne wenigstens eine Kleinigkeit im Bauch zu haben. Danach wird Zähne geputzt und dann geht es ab in den Kindergarten. Selten schaffen wir es vor 8 Uhr. Bis um 9 Uhr muss er da sein. Aber da muss Mama auch schon arbeiten. Und den ersten Kaffee gibt es meist erst wenn der Kleine im Kindergarten ist. Freitags muss er schon um 7.15 Uhr im Kindergarten sein da ich dann früher arbeiten gehe. Das ist eine echte Herausforderung. Manchmal sogar mit Tränen

  9. Liebe Kathrin,

    wunderbar erfrischend zu lesen was du über euren täglich Morgenablauf schreibst.

    Ich habe auch 2 Kinder (3 und 7 Jahre) . Ich stehe morgens vor den Kindern auf wenn mein Mann das Haus verlässt. Wenn ich mich fertig gemacht habe folgt noch Ordnung schaffen im Schlafzimmer (Betten machen und Wäsche einsammeln) und dann wache auch schon meistens gegen halb sieben die Beiden auf. Dann besprechen wir was sie anziehen und während sie das erledigen lüfte ich auch in den Kinderzimmern die Betten und lege die Dreckwäsche der Beiden zu meiner. Dann ist es meistens kurz vor sieben und wir gehen runter ins Erdgeschoß. Dort bereite ich für beide das Frühstück zu und befülle die Schuldose des Großen und meine Bürodose. Die Wäsche bringe ich noch in den Keller und packe für den Tag alles zusammen. Wenn die Kinder gefrühstückt haben fahre ich um halb acht mit der Kleinen in den Kindergarten und dann ins Büro. Der Große bleibt noch eine halbe Stunde alleine zu Hause und spielt und macht sich dann auf den Weg zur Schule. Für den Notfall ist meine Handynummer in der Wahlwiederholung und wenn er das Haus verlässt gibt er den Nachbarn ein kurzes Zeichen. Dieser Ablauf war ein langer Prozess aber mittlerweile sind wir alle damit glücklich. Kaffee spielt bei mir keine Rolle denn ich trinke den ersten Tee in Ruhe im Büro 😉

    lg Susanne

    • Hallo Susanne,
      das klingt echt nach einem ausgeklügelten Ablauf. Bin gespannt, wie sich das bei uns einspielt, wenn meine Berufstätigkeit hinzu kommt. Schöne Grüße, Kathrin

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