Kindergarten Eingewöhnung – die ersten 5 Wochen

Beim zweiten Kind fühle ich mich auf manche Situationen besser vorbereitet. Schließlich habe ich mit der Großen schon einiges erlebt. Dennoch leuchtet manchmal meine Warnleuchte innerlich auf. Es kommt zur plötzlichen Sorge. Wird er auch Brei essen? Wird er wohl schlafen lernen? Wird er die Trennung von Mama schaffen? Die Antwort: am Ende wird alles gut. Bloß nicht zu früh nervös machen lassen. Kennt Ihr das? Ja, er hat Brei gegessen und mittlerweile alles sonstige was auf seinem Teller landet. Er hat nur sein eigenes Tempo. Bei der Eingewöhnung in den Kindergarten lief das eben genau so.20180906 151339

Bevor es losging mit der Eingewöhnung in den Kindergarten wusste ich zwei Dinge über meinen Sohn: 1. Er war noch fast nie von Mama getrennt und 2. Er ist ein starker, ausgeglichener Charakter. Ursprünglich geplant war, dass er 6 Wochen Zeit hat, bevor ich wieder in meinen Beruf starte. Die Kita kannte ich bereits gut von Maries Betreuung dort. Beste Voraussetzungen also, um die Eingewöhnung zu starten. Die erste Woche habe ich auf YouTube dokumentiert. Lasst es mich so zusammenfassen: es lief nicht gut.

Da kam sie plötzlich auf. Die innere Panik, dass er es vielleicht doch nicht schaffen könnte. Es gab Gespräche mit der Erzieherin mit der Frage „Wann müssen Sie wieder arbeiten? Ich denke, es wird bei ihm schwieriger.“. Zu diesem Zeitpunkt hatte es sich aus anderen Gründen ergeben, dass sich mein Berufsstart nach hinten verschiebt. Es gab also keinen Grund zur Eile. In der ersten Woche war ich mal 10 Minuten von ihm getrennt. Ansonsten überwiegend mit ihm im Raum. Unzählige Morgenkreise habe ich mitgemacht. Gesungen, geklatscht, gestampft.

Es ergab sich für uns das Ritual, dass ich immer nach dem Morgenkreis den Raum verließ. Deutlicher Abschied „Mama geht mal zur Toilette, Tschüüss!“, Übergabe an die Erzieherin und raus. In der Kita gibt es einen Kaffeetisch für die Eltern. Dort stand ich. Lenkte mich ab mit Blog- und YouTube Ideen. Es kam zu einem kurzen Gespräch mit der Kita Leitung, die mir versicherte, dass Carl gerade spielt. Sie fragte mich, wie es mir damit geht und ich antwortete „Ich vertraue ihnen mit ihrer Arbeit.“. Als ich in dieser Woche in den Raum zurück kehrte, war Carl meist weinerlich abgelenkt im Arm seiner Erzieherin.

20180927 083046Ich denke, die Wiederholungen haben Carl Sicherheit gegeben. Auch die Tatsache, dass seine große Schwester immer mal kurz vorbei schaute oder ihn ein wenig tröstete. In der 3. Woche ging es dann spürbar voran. Erst 45 und am Ende der Woche blieb er 90 Minuten alleine. Was ich am besten fand war sein Zustand, wenn ich ihn abholte. Gelöst und mitten im Spiel vertieft. Manchmal auch mit Sand in Haaren und Ohren. Aber das störte mich weniger. In Woche 4 wurde ich vom Morgenkreis verbannt. Von nun an steht Carl bei diesem Happening selbst seinen Mann. Er blieb von 9 bis 12 Uhr. Mittagessen und anschließende Schlafpause gab es zu Hause.

Wir sind jetzt in der fünften Woche angekommen. Das Mittagessen ist nun Teil seines Tages im Kindergarten. Wie mir berichtet wird, lässt er sich wickeln, findet seine eigenen Rituale und weint natürlich ab und zu mal. Aber er beruhigt sich auch wieder. Und so kenne ich es von ihm. Klar kommt er jetzt auch in die Trotzphase und die letzten Backenzähne schießen ein. Aber der Kindergarten ist für ihn nun angenommen. Der Abschied am Morgen bleibt tränenreich. Das war auch bei seiner Schwester lange Zeit so. Mich beruhigt jedoch die Gewissheit, dass er seinen Platz in der Gruppe findet, dass er entspannt spielt und jeden Tag eine Kleinigkeit dazu lernt.

Kathrin
Kathrin

Ich bin 1981 in Köln geboren, Mutter, Ehefrau und berufstätig. Diesen Blog habe ich gegründet, um meine Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue mich über den Austausch hier, auf Instagram oder meinem YouTube Kanal.

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3 Kommentare

  1. Hallo Kathrin.
    Schöner Post! Ich verfolge die Eingewöhnung sehr interessiert, da ich vor habe meinen Sohn der im Dezember 2Jahre wird ab Januar in den Kindergarten zu tun. Ich bin mir aber noch nicht ganz schlüssig was ich tun soll. Ich bin zu Hause und er müsste nicht unbedingt gehen.
    Deine Gedanken und Erlebnisse von eurer Eingewöhnung helfen mir hoffentlich bei der richtigen Entscheidung.
    Ich freue mich jedes Mal über einen neuen Post und Video von dir du machst das toll!

  2. Hallo Kathrin,
    Toller Blogpost, der mich etwas beruhigt nach dem ersten Eingewöhnungstag in der Kita. Meine Tochter ist 2 Jahre und hatte bis jetzt fast nur mit mir zu tun auch wenig mit dem Papa , da er viel arbeitet und pendeln muss.
    Gestern war der erste Tag und ich hatte auch Momente der inneren Panik ob wir es schaffen, da sie viel geweint hat obwohl ich in der Nähe war.
    Wenn man liest dass es andere ähnlich ging und dass es doch klappt mit Geduld dann ist man zuversichtlicher.
    Vielen Dank für deine Blogposts die sich super lesen lassen,strukturiert aber auch flüssig und leicht zu lesen. Deine Videos auf YouTube und Podcasts schaue ich bzw. Höre ich immer wieder sehr gern. Bitte mach weiter so.

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